Bankenplanspiel

DAS BANKENPLANSPIEL

In den Schuhen eines Bankiers - ein erklärendes Beispiel

Vermutlich träumt jeder Schüler von 15 Punkten in einem Leistungskurs, die mit einem Gratisaufenthalt in einem Berliner Hotel gekrönt werden. Aber Träume heißen nicht umsonst Träume. Unser Kurs aber hatte die Chance, sich diesen Traum zu erfüllen. Wie?

Ganz einfach! Eine Bank führen. Naja, ganz so einfach war es am Ende doch nicht. Aber ganz von vorne: Unser Kursleiter Herr Kamenz meldete uns bei einem Projekt namens „Schulbanker" an. Wie der Name schon verrät, musste man in die Rolle eines Bankiers schlüpfen und eine Bank führen. Die Kunst lag aber nicht nur im Führen der Bank. Mann musste diese erfolgreich(!) führen. Mann konnte an einer virtuellen Börse spekulieren, virtuelle Aktien kaufen, virtuelles Geld verlieren, virtuelle Depressionen erleiden und virtuelle Arbeitskräfte zu potentiellen Hartz IV Empfängern machen, indem man diese einfach „feuerte“. Zu Anfang herrschte pure euphorische Stimmung in unserer Gruppe, die aus 5 Mitgliedern bestand. Durch diese Euphorie geleitet sagte jeder blind was er alles tun würde, um unsere Bank zu Ruhm und Reichtum zu führen. Vom Erstellen einer Homepage war die Rede, ja sogar ein Interview mit der Presse. Das alles um etwas mehr Geld von der Spielleitung zu bekommen, das wir später hätten verzocken können. Leider sprach lediglich nur die Euphorie aus uns. In unserem ersten Geschäftsjahr hielten wir es dummerweise für nötig unsere Zinssätze sehr weit runter zu schrauben, getreu dem Motto: Wer die niedrigsten Zinsen hat, bekommt ein fettes Stück vom „Kundenkuchen“. Ein verheerender Fehler, wie sich herausstellte. Unsere Aktivzinssätze, also die Zinsen die zu unseren Einnahmen führen sollten, wurden so weit runtergeschraubt, dass unsere Bank regelrecht überrannt wurde. Zur selben Zeit wurden unsere Passivzinssätze erhöht, sprich die Kundschaft hat mehr Geld durch Zinseinnahmen bekommen. Mann könnte denken: „Ja wenn doch viele Kunden kommen, dann ist doch gut“. Dummerweise stellte sich heraus, dass wir so viel Geld verliehen haben, dass wir uns sage und schreibe 94.000.000 Mio. EUR an Notkrediten leihen mussten, um dem Kundensturm Paroli zu bieten. Genickbruch in Runde 1 lautete die Diagnose. Im folgenden Jahr machten wir durch verbesserte Zinssätze zwar etwas mehr als 7,5 Mio. Gewinn, der Bilanzgewinn betrug aber jedoch „nur“ 2 Mio., da wir Zinsen in Höhe von 5 Mio. zahlen mussten. Zu unserem Übel verkauften wir aus „Überforderung“ unsere ganzen Wertpapiere im Wert von 30 Mio. Euro. Wo und wann uns jedoch dieses Geld zugeschrieben wurde, bleibt bis heute ein ungelöstes Rätsel. Die anfängliche Euphorie war mit einem Schlag ins Nimmerland katapultiert worden. Stattdessen nahm die Ernüchterung ihren Platz ein. Unsere folgenden Geschäftsjahre mussten wohl bedacht sein um nicht solch ein weiteres Fiasko zu erleiden. Und tatsächlich schafften wir es erneut durch Erhöhung unserer Zinsen ein weiteres Jahr mit Gewinn zu absolvieren. Sowie das darauf folgende und das darauf folgende und das darauf folgende. Unser Bilanzgewinn stieg und stieg und stieg. Im vorletzten Geschäftsjahr betrug dieser sogar knapp 9 Mio. Euro. Ein Rekordjahr. Unsere weniger erfolgreichen Aktienfonds waren deshalb zu verkraften. Mit dem letzten Geschäftsjahr stieg die Spannung. Wir wussten, dass es knapp sein würde. Schließlich hatten wir durch den in den ersten beiden Geschäftsjahren geschossenen Bock einen schmerzhaften Verlust hinnehmen müssen. Somit entschlossen wir uns zur Schließung von Filialen, um Mitarbeiterkosten zu senken. Außerdem wurden Terminals geschlossen und die Zinsen erhöht. Unseres Sieges sicher, warteten wir auf die Ergebnisse. Dann traf uns das Ergebnis wie eine Kugel. Wir sind ausgeschieden. Uns fehlten 10 Mio. (!) Euro zum Ersten, der „Goliath National Bank“. "Läppische" 10 Millionen. So denkt man, nachdem man mehrere Millionen verzockt hat. 10 Millionen. Das war der Betrag, den wir in den ersten beiden Geschäftsjahren verloren hatten. Umso großer war der Frust, als wir erfahren haben, dass wir nicht einmal unter den ersten 10 waren. Und was lernen wir daraus?
Mal abgesehen davon, dass Träume meist Träume bleiben natürlich. Dass es unheimlich Spaß macht, ein Bankier zu sein und seine eigene Bank zu führen. Dass man nur mit Teamwork gewinnen kann und vor allem, dass man mit Bedacht an der Zinsschraube drehen sollte. „Schulbanker“ ist wirklich nur zu empfehlen. Man sammelt nicht nur tolle Erfahrungen, man taucht auch in das Bankwesen ein und erhält einen kurzen Einblick in den „Bankalltag". Wohl dem, der das Finale im nächsten Jahr gewinnt! Wir hoffen, es wird einer vom AEG!

Kontakt

Albert-Einstein-Gymnasium Frankenthal
Parsevalplatz 2
67227 Frankenthal

Tel.: +49 6233 26733

eMail: sekretariat@a-e-g-frankenthal.de

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