Jugend schreibt

JUGEND SCHREIBT - EIN PROJEKT DER FAZ

Ein Projekt mit Herausforderungen und ungeahnten Möglichkeiten

Seit dem Januar 2013 nimmt das Albert-Einstein-Gymnasium auch am Projekt "Jugend schreibt" teil, bei dem Schülerinnen und Schüler in einem bundesweiten Wettbewerb für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreiben. Genauere Informationen finden Sie auf der Website der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Hier finden Sie einen Beispielartikel als PDF, welcher im November 2020 in der FAZ veröffentlicht wurde.

 

Jugend und Wirtschaft: Preisverleihung in Berlin

Das Projekt

„Ihr spielt jetzt in der Bundesliga“, sagte unser Lehrer Frank Ipsen, als er dem Kurs das Projekt vorstellte. „Jetzt kommt es auf euch an, ob ihr mitspielen wollt oder die Chance verspielt“, hieß es weiter. Im Projekt „Jugend und Wirtschaft“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und dem Bankenverband deutscher Banken schreiben Schüler Wirtschaftsartikel, die in der FAZ veröffentlicht werden können. Zusätzlich lesen wir im Unterricht die FAZ, die man ein halbes Jahr lang als Printausgabe und das andere halbe Jahr als digitale Version bekommt.

In den ersten Schulstunden ging es um das Recherchieren von aktuellen Wirtschaftsthemen oder besonderen Unternehmen. Diese müssen einen "Zaubertrank" enthalten und dürfen noch nicht in der FAZ gewesen sein. Das heißt beispielsweise, dass das Unternehmen Marktführer ist, als einziges ein Produkt herstellt oder sonst irgendetwas Außergewöhnliches macht. Danach schreibt man als Schüler Vorschläge, also zwei bis drei Sätze über das Unternehmen, die von den Verantwortlichen des Projekts beurteilt werden. Wenn man dann ein gutes Unternehmen hat, nimmt man Kontakt zum Unternehmen auf. Wichtig ist dabei ein Interview oder schriftliche Antworten auf Fragen, um Informationen, Zahlen, Daten und Fakten über das Unternehmen zu bekommen, die man als Grundlage für den Artikel benutzt. Nach einer ersten Fassung des Artikels bekommt man erneut von den Verantwortlichen Rückmeldung und es wird gesagt, was dem Artikel noch zum möglichen Abdruck fehlt. Wenn der Artikel nach der zweiten oder dritten Fassung fertig ist und es keine offenen Fragen mehr gibt, liegt er bei der FAZ und kann veröffentlicht werden, so er denn gut genug ist. Insgesamt machen rund 2400 Schüler aus 60 Klassen beim Projekt mit, um einen Artikel zu schreiben, der zu den 50 Artikeln gehört, die veröffentlicht werden. Die Extraseite „Jugend und Wirtschaft“ erscheint jeden ersten Donnerstag im Monat und zusätzlich einmal im Quartal.

Ein Text entsteht

„Sobald Herr Ipsen von unserem neuen Projekt erzählt hatte, ging der schwierigste Teil los. Schon in der Stunde machte ich mir Gedanken darüber, über welches Thema ich denn schreiben könnte, welches Unternehmen den WOW-Effekt hat. Über mein Hobby, das Tanzen, bin ich dann auf die Firma Diamant gestoßen, die fast ausschließlich von Hand Tanzschuhe herstellt. Trotzdem konnte ich mit dem Schreiben noch lange nicht anfangen. Erst musste ein Interview geführt werden und das kostet mehr Überwindung, als es sich anhört. Aber wer in der Bundesliga mitspielen möchte, muss manchmal auch über seinen Schatten springen. Also habe ich noch am gleichen Nachmittag dort angerufen und mich erkundigt, ob ich denn ein Termin für ein Interview mit dem Geschäftsführer bekommen könnte. Gesagt getan, war ich zwei Wochen später dann auch in Bad Soden. Nachdem ich sogar eine Führung durch die kleine Halle bekommen hatte und mir jeder Mitarbeiter vorgestellt worden war, führte ich dann zum ersten Mal in meinem Leben ein Interview mit einem Geschäftsführer - das kann nicht jeder von sich behaupten. Das Schreiben selbst war dann kein Problem, Fakten aufnehmen und lustige, aber auch wichtige Zitate einbauen, Quellen zitieren und zum Schluss abschicken. Den Entwurf dann überabreiten und eigentlich wäre mein Artikel dann fertig, doch hatte ich in meinem Interview keine Zahlen zur Produktionsmenge, zum Umsatz etc. bekommen. Also musste ich noch ein letztes Mal dort anrufen und versuchen dem Geschäftsführer die Wichtigkeit dieser Zahlen zu erklären. Auch nach einem zwanzigminütigen Gespräch bekam ich keine Antwort. Das war ziemlich frustrierend. Zumal ich mich doch so reingehängt hatte. Aber im Leben muss man auch lernen nicht aufzugeben, auch wenn mal ein kleiner Rückschlag kommt. Durch Zufall bekam ich dann ein anderes Interview. Eine Freundin aus meinem Kurs, die kein Interesse mehr daran hatte, ihren Artikel fertig zu machen. Also habe ich die Chance ergriffen und mir die Finger wund geschrieben, um einen perfekten Artikel zu schreiben, der auch veröffentlicht wird. So war es dann auch. Mein Artikel, mein Name stehen in der FAZ, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die überall auf der Welt gelesen wird. Dieses Gefühl und diesen Moment werde ich nie vergessen und ich in bin unendlich dankbar, dass ich eine solche Chance bekommen habe.”

 

Ein Bericht von Annika Stibitzky, Albert Einstein Gymnasium, Frankenthal

Es ist Samstag, 9 Uhr, 18 Jugendliche sind in der Schule vor einem reichhaltigen Frühstücksbuffet versammelt. Neben Hunger bringen sie auch Tatendrang und ordentlich Interesse mit. Vor dem aufgebauten Smartboard steht Frank Ipsen in legerer Kleidung, der Lehrer hinter dem Projekt „Jugend schreibt“.
Das bedeutet, eine Arbeitsgemeinschaft aus freiwilligen Schülern und Schülerinnen aus den 10. Klassen des Albert-Einstein-Gymnasiums in Frankenthal verbindet ein gemeinsames Ziel: Sie wollen einen oder gerne auch mehrere Artikel in der Frankfurter Allgemeinen, einer Zeitung mit rund einer Million Leser, veröffentlichen. Doch den Nachwuchsjournalisten bleibt die Konkurrenz nicht erspart- 150 andere Schulen teilen ihren Traum, es gilt also ein möglichst gutes Thema ansprechend und druckreif zu verpacken!
Der engagierte Lehrer möchte an diesem Morgen den Schülern erste Informationen darüber vermitteln, was es bedeutet, für eine überregionale Zeitung zu schreiben und auf was zu achten ist. Auf die Frage, warum er das alles überhaupt macht, antwortet er mit einem Lächeln auf den Lippen, dass auch bei ihm der Spaß groß geschrieben wird und er die Atmosphäre toll findet. „Die Schüler haben Lust und zeigen das auch. Ich glaube sie können hier eine Menge lernen.“
Es war ein rundum gelungenes und informatives Treffen, bestehend aus einer Präsentation mit allgemeinen Infos, anschließendem gemeinsamen Frühstück und dem Beigeschmack erster Eindrücke. Nachdem sich Gedanken über mögliche Themen gemacht wurden, sagte Lea Wollenweber, eine Teilnehmerin, deren blaue Augen glücklich strahlten: „ Ich fand es total gut und freue mich, aber ich habe ein bisschen Angst, kein gutes Thema zu finden.“ Später stellte sich heraus, dass diese Zweifel völlig unbegründet waren.
Motiviert und satt wurden sich die Köpfe über mögliche Ideen zerbrochen, bis jeder nach einer Woche drei Themen vorlegen konnte. Aus diesen wählte Herr Ipsen jeweils das Beste aus und leitete sie gesammelt an Dr. Norbert Delhey, vom IZOP - Institut weiter. Dieser entschied ob man die Chance bekommt, sich um passende Interviews zu kümmern und ans Schreiben zu machen. Nachdem etliche Vorschläge abgelehnt wurden, war die Enttäuschung groß. „Ich hatte mir sogar schon einen Anfang überlegt und mich auf das Interview gefreut, jetzt muss ich mir ein neues Thema überlegen, so einfach ist das ja auch nicht.“ meinte Lena Weis etwas niedergeschlagen, ihre Idee wurde nicht genommen. Für die anderen heißt es von nun an also „ran an den Speck“, maximal ein Monat bleibt ihnen, um die erste Version ihres Artikels zu fertigen. Vom Eifer gepackt machen sich die 14- bis 15-jährigen an die Arbeit, die natürlich mit mächtigem Spaß verbunden ist. Madita Braun schaut lächelnd von ihrem Blatt hoch, auf dem sie gerade eine Art Probeartikel schreibt und entgegnet darauf, was sie denn für die Zukunft von dem Projekt erwartet: „ Mein größter Wunsch ist natürlich, dass mein Artikel veröffentlicht wird, ich glaube die Sache hier bringt mich echt weiter und zwar nicht nur in meiner Bewerbung. Ich mach das ja freiwillig, also für mich selbst.“

Kontakt

Albert-Einstein-Gymnasium Frankenthal
Parsevalplatz 2
67227 Frankenthal

Tel.: +49 6233 26733

eMail: sekretariat@a-e-g-frankenthal.de

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